Das Framework for 21st Century Learning aus dem Jahr 2002 beschreibt essenzielle Kompetenzen, die Lernende benötigen, um in einer zunehmend komplexen Welt erfolgreich zu sein. Dieses Framework bereitet Lernende darauf vor, flexibel, kritisch und verantwortungsbewusst mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts umzugehen. Trotz seines "Alters" ist das Framework noch immer gültig, jedoch müssen die Entwicklungen im Bereich "Künstliche Intelligenz" seit der Verfügbarkeit von ChatGPT Ende 2022 mit eingearbeitet werden. Dies soll hier versucht werden.
In seiner einfachsten Form werden diese benötigten Kompetenzen in vier große Bereiche aufgeteilt. Der erste Bereich "Kernfächer und 21st Century Themen" verbindet klassische Schulfächer mit wichtigen Zukunftskompetenzen. Bereich 2 "Lern- und Innovationsfähigkeiten" beschäftigt sich mit den 4K-Kompetenzen Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration. Der "IMT"-Bereich beschreibt die Kompetenzen, die für einen kompetenten, kritischen Umgang mit Informationen, Medien und Technologien wichtig ist. Abschließend finden wir noch die Erläuterungen der Kompetenzen und Fähigkeiten, die helfen, ein beruflich und persönlich erfolgreiches Leben anzustreben im Bereich "Lebens- und Karrierefähigkeiten".
Unsere Welt ist von Unsicherheiten geprägt, die sich kurz und knapp mit zwei Akronymen beschreiben lassen: VUCA und BANI.
VUCA, das etwas ältere Modell (1990er), steht für Volatilität (volatility), Unsicherheit (uncertainty), Komplexität (complexity) und Ambiguität (ambiguity). Veränderungen erfolgen oft unvorhersehbar, Märkte sind schwer einschätzbar, und globale Verflechtungen erschweren klare Entscheidungen. Wir Menschen müssen flexibel, agil und vorausschauend handeln können, um sich dem anzupassen.
Da VUCA jedoch nicht alle Herausforderungen unserer Zeit abbildet, wurde darauf aufbauend BANI entwickelt (2020). Dieses Modell beschreibt eine Welt, die brüchig (brittle), angstgetrieben (anxious), nichtlinear (non-linear) und unverständlich (incomprehensible) ist. Systeme, die stabil erscheinen, können plötzlich kollabieren, Unsicherheit führt zu Stress, kleine Ursachen haben unvorhersehbare Folgen, und komplexe Zusammenhänge sind oft schwer zu durchschauen. Resilienz, Empathie und mentale Flexibilität sind daher entscheidend.
Während VUCA eine sehr präsente Ungewissheit beschreibt, hebt BANI die Zerbrechlichkeit und emotionale Unsicherheiten hervor. Beide Modelle zeigen, dass klassische Lebensentwürfe oft nicht ausreichen, um damit zurecht zu kommen. Erfolgreich ist, wer anpassungsfähig bleibt, Unsicherheit als Chance betrachtet und widerstandsfähig mit Veränderungen umgeht.
Ob in Wirtschaft, Bildung oder Alltag – das Verständnis dieser Konzepte hilft, Herausforderungen besser zu meistern. Darauf aufbauend haben sich Kompetenzen herauskristallisiert, die ein Bestehen in dieser VUCA/BANI Welt vereinfachen. Für diese instabile Welt gibt es von beiden Spektren des extremistischen politischen Spektrums einfache Antworten, die populistisch erfolgreich sind, den Test in der realen Welt jedoch nicht bestehen. Damit die junge Generation nicht in die Fänge der Populisten gerät, ist es unbedingt erforderlich, im Bildungswesen all die unten genannten Kompetenzen, Fähigkeiten und auch ein gewisses Weltwissen zu verankern, welche schlussendlich auch die Chancen und Risiken auf dem Gebiet "Künstlicher Intelligenz" mit einbezieht.
In einer zunehmend vernetzten und digitalisierten Welt bleiben klassische Schulfächer wie Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen und Sozialkunde essenziell. Doch Wissen allein reicht nicht aus – Schüler benötigen auch die Fähigkeit, globale, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Zusammenhänge zu verstehen. Genau hier setzt das Framework for 21st Century Learning an, das traditionelle Fächer mit relevanten 21st Century-Themen verknüpft.
Ein zentrales Thema ist Global Awareness: Schüler lernen, globale Herausforderungen wie Klimawandel oder internationale Konflikte zu analysieren und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, um als verantwortungsbewusste Weltbürger:innen agieren zu können. Financial, Economic, Business & Entrepreneurial Literacy fördert wirtschaftliches Verständnis und unternehmerisches Denken – etwa durch Planspiele zur Unternehmensgründung oder Finanzplanung. Der kompetente Umgang mit Geld, Budgetierung, Investitionen und Schuldenmanagement hilft Lernenden, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen und ihre wirtschaftliche Zukunft zu sichern. Civic Literacy stärkt die politische Bildung, indem Schüler demokratische Prozesse verstehen und aktiv an gesellschaftlichen Diskussionen teilnehmen. Auch die eigene Gesundheit spielt eine Rolle: Health Literacy vermittelt Wissen zu Ernährung, Bewegung und mentaler Gesundheit, während Environmental Literacy schafft ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge und nachhaltiges Handeln, welches den Lernenden dabei hilft, verantwortungsvolle Entscheidungen zum Schutz der Umwelt zu treffen.
Eine Schlüsselkompetenz der Zukunft ist AI Literacy, also das Verständnis grundlegender Konzepte wie Algorithmen, maschinelles Lernen und neuronale Netzwerke. Dabei spielt auch Datenkompetenz eine wesentliche Rolle: Schüler müssen lernen, Daten zu analysieren, KI-generierte Inhalte kritisch zu hinterfragen und deren Auswirkungen auf den globalen Alltag einzuschätzen. Ebenso wichtig ist die Reflexion ethischer Fragestellungen, etwa zum Thema KI-Bias, Datenschutz oder automatisierte Entscheidungsprozesse.
Neben dieser neu hinzuzufügenden Kompetenz müssen bestehende 21st Century-Themen durch KI-Aspekte ergänzt werden. Im Bereich Global Awareness geht es darum, wie KI globale Herausforderungen beeinflusst, sei es durch Klimamodelle oder durch den Einfluss von KI-gestützter Desinformation. Wirtschaftliche Bildung muss die Automatisierung in Unternehmen und KI-basierte Geschäftsmodelle berücksichtigen, während Civic Literacy sich mit der Rolle von KI in der Gesetzgebung und der digitalen Demokratie befasst. Auch Health Literacy verändert sich, da KI in der personalisierten Medizin und Diagnostik eine immer größere Rolle spielt. Schließlich trägt KI auch zu nachhaltiger Entwicklung bei, etwa durch Umweltanalysen und ressourcenschonende Technologien.
In einer Welt, die sich rasant verändert, sind reine Fachkenntnisse nicht mehr ausreichend. Erfolgreich ist, wer Learning and Innovation Skills beherrscht – die 4K-Kompetenzen: Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration. Sie sind notwendig, um komplexe Probleme zu lösen, Innovationen zu entwickeln und effektiv mit anderen zusammenzuarbeiten in einer immer kleiner werdenden Welt.
Kreativität bedeutet nicht nur Ideenreichtum, sondern auch die Fähigkeit, innovative Lösungen für reale Herausforderungen zu finden. Schülerinnen und Schüler profitieren von Methoden wie Brainstorming und Design Thinking, um kreative Prozesse zu strukturieren. Kritisches Denken hilft, Informationen gezielt zu analysieren, Argumente zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen – eine Kernkompetenz in Zeiten der Informationsflut.
Eine starke Kommunikationsfähigkeit ist entscheidend, um Gedanken klar zu vermitteln und aktiv zuzuhören. Digitale Tools erweitern die Möglichkeiten, Inhalte kreativ und überzeugend in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichen Zielsetzungen zu präsentieren. Gleichzeitig ist Kollaboration unerlässlich: Teamfähigkeit, interkulturelle Kompetenzen und das wertschätzende, gemeinsame Erarbeiten von Lösungen bereiten auf eine vernetzte Welt vor.
In einer zunehmend von Künstlicher Intelligenz (KI) geprägten Welt müssen Lernende neue Kompetenzen entwickeln, um kreativ, kritisch und kollaborativ zu agieren. Im Bereich „Learning and Innovation Skills“ reicht es nicht mehr aus, klassische Problemlösungsstrategien und Kommunikationsfähigkeiten zu beherrschen – vielmehr müssen diese im Kontext von KI weiterentwickelt werden.
Kreativität und Innovation verändern sich durch den Einsatz von KI-gestützten Tools erheblich. Lernende sollten verstehen, wie KI kreative Prozesse in Kunst, Musik, Design oder Programmierung unterstützen kann, ohne dabei die menschliche Originalität zu ersetzen. Die Fähigkeit zur iterativen Co-Kreation mit KI wird essentiell: KI kann Ideen liefern, doch die Verfeinerung und das kritische Hinterfragen bleiben menschliche Aufgaben.
Kritisches Denken ist wichtiger denn je, da KI nicht nur Wissen generiert, sondern auch Verzerrungen und Fehlinformationen enthalten kann. Schülerinnen und Schüler müssen lernen, KI-generierte Inhalte kritisch zu bewerten, Verzerrungen zu erkennen und ethische Fragen im Umgang mit KI zu reflektieren. KI kann helfen, Entscheidungen zu treffen, doch die Verantwortung bleibt beim Menschen.
Auch Kommunikation wird zunehmend von KI unterstützt. Ob Sprachassistenten, automatisierte Textoptimierung oder maschinelle Übersetzungen – wer diese Technologien sinnvoll nutzen will, muss verstehen, wie man präzise mit KI interagiert. Hierzu gehört (noch) das geschickte Prompting, also das Formulieren klarer Anfragen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Schließlich verändert sich auch die Kollaboration: KI kann Teams unterstützen, indem sie Prozesse automatisiert und Wissensgenerierung erleichtern. Doch der Mensch bleibt entscheidend, um Verantwortung zu übernehmen, KI-Ergebnisse zu hinterfragen und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Nur wer diese Fähigkeiten beherrscht, wird in einer KI-gestützten Zukunft erfolgreich agieren können.
In einer digital geprägten Welt ist der kritische Umgang mit Informationen, Medien und Technologien essenziell. Das Framework for 21st Century Learning betont daher drei zentrale Kompetenzfelder: Informationskompetenz, Medienkompetenz und Technologiekompetenz.
Informationskompetenz bedeutet, relevante Informationen effizient zu finden, kritisch zu bewerten und ethisch korrekt zu nutzen. In Zeiten von Fake News ist es wichtiger denn je, verlässliche Quellen zu identifizieren und Inhalte bewusst zu hinterfragen.
Medienkompetenz umfasst die Analyse von Medienbotschaften, das Erkennen von Manipulation sowie die Fähigkeit, eigene Inhalte verantwortungsvoll zu gestalten. Da soziale Netzwerke und Algorithmen unsere Wahrnehmung beeinflussen, ist ein bewusster Umgang mit digitalen Medien entscheidend.
Technologiekompetenz beschreibt den souveränen Einsatz digitaler Werkzeuge, von Office-Software bis hin zu KI-gestützten Anwendungen. Auch grundlegende Programmierkenntnisse und ein Verständnis für Automatisierung werden immer bedeutsamer.
Diese Kompetenzen sind für Schule, Beruf und Alltag unverzichtbar. Lernende müssen nicht nur mit digitalen Tools umgehen können, sondern auch deren Funktionsweisen und Auswirkungen verstehen. Für Lehrkräfte bedeutet dies, kritisches Denken und Medienbewusstsein gezielt zu fördern. Unternehmen profitieren von Mitarbeitenden, die Technologien nicht nur nutzen, sondern reflektiert einsetzen.
Diese klassische Medien- und Technologiekompetenz reicht heute nicht mehr aus. Wer sich in einer zunehmend KI-geprägten Welt souverän bewegen möchte, muss nicht nur digitale Tools bedienen können, sondern auch ihre Funktionsweisen hinterfragen, Risiken erkennen und Technologien reflektiert einsetzen.
Neben der bereits weiter oben erwähnten AI Literacy, gehören mindestens folgenden Inhalte in diesen Bereich:
Mit der zunehmenden Verbreitung KI-generierter Inhalte wird auch die kritische Analyse von Medieninhalten unerlässlich. Lernende müssen in der Lage sein, synthetische Inhalte wie Deepfakes und KI-generierte Texte zu erkennen und ihre Glaubwürdigkeit zu hinterfragen. Zudem sollten sie ein Bewusstsein für die Rolle von Algorithmen in der Medienmanipulation entwickeln, um Manipulationen und Fehlinformationen frühzeitig zu identifizieren. Als Ersteller von Medieninhalten sollen sie befähigt werden, eigene Inhalte verantwortungsvoll zu gestalten.
Darüber hinaus spielt die Interaktion mit KI-Systemen eine immer größere Rolle. Die Fähigkeit, KI-Modelle effektiv zu steuern – beispielsweise durch gezieltes Prompting –, wird zu einer wichtigen digitalen Kompetenz. Gleichzeitig müssen Lernende lernen, Automatisierungsprozesse sinnvoll zu nutzen und KI als Unterstützung in Arbeits- und Lernprozesse zu integrieren. Dabei ist entscheidend, zu verstehen, wann KI eine sinnvolle Ergänzung darstellt und wann menschliche Entscheidungsfähigkeit unerlässlich bleibt.
Neben den technischen Fähigkeiten gewinnt auch die Datensouveränität und digitale Selbstbestimmung an Bedeutung. Lernende müssen verstehen, wie ihre Daten genutzt werden, welche Mechanismen hinter personalisierter Werbung stehen und wie sie sich vor Tracking und digitaler Überwachung schützen können. Als Datenverarbeitende sollen sie in der Lage sein, Daten nach den Prinzipien der Datensparsamkeit zu erstellen, nutzen und/oder verarbeiten. Dazu gehört auch der bewusste Einsatz datenschutzfreundlicher Alternativen und Open-Source-Technologien.
Das Framework for 21st Century Learning hebt fünf Schlüsselkompetenzen hervor, die für ein erfolgreiches Gestalten der eigenen Zukunft unerlässlich sind.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend, um in einer dynamischen Arbeitswelt bestehen zu können. Wer offen für Veränderungen ist und neue Technologien schnell erlernt, bleibt wettbewerbsfähig. Ebenso wichtig ist Eigeninitiative und Selbstmanagement: Selbstständiges Arbeiten, effektive Zeitplanung und lebenslanges Lernen sind in vielen Berufen unerlässlich.
Da Unternehmen zunehmend global vernetzt arbeiten, sind soziale und interkulturelle Kompetenzen gefragt. Teamfähigkeit, Empathie und kulturelles Verständnis erleichtern die Zusammenarbeit in internationalen Teams. Ebenso relevant sind Produktivität und Verantwortungsbewusstsein – effizientes Arbeiten, Zuverlässigkeit und zielgerichtetes Handeln sind Grundvoraussetzungen für beruflichen Erfolg.
Schließlich spielen Führungsfähigkeit und Verantwortlichkeit eine Schlüsselrolle. Gute Führung bedeutet, andere zu motivieren, ethische Entscheidungen zu treffen und als Vorbild zu agieren.
Um Lernende auf das Jahr 2025 und darüber hinaus vorzubereiten, muss das bestehende Framework for 21st Century Learning um zentrale KI-bezogene Fähigkeiten erweitert werden. Viele davon wurden schon angesprochen im Rahmen anderer Kompetenzen und werden hier nochmal zusammenfassend formuliert.
Ein grundlegendes Verständnis von KI ist essenziell. Lernende sollten wissen, wie KI-Systeme funktionieren, wo ihre Grenzen liegen und welche Risiken sie bergen. Besonders wichtig ist der kritische Umgang mit KI-generierten Inhalten, um Fehlinformationen oder Verzerrungen zu erkennen. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit KI-Systemen eine Schlüsselkompetenz. Menschen müssen lernen, KI als Werkzeug zu nutzen, ihre Stärken gezielt einzusetzen und gleichzeitig erkennen, wann menschliche Kreativität, ethisches Urteilsvermögen oder emotionale Intelligenz gefragt sind.
Zudem wird Datenkompetenz immer wichtiger. Lernende sollten verstehen, wie Algorithmen Entscheidungen beeinflussen und Grundkenntnisse in Datenanalyse erwerben, um Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Auch Datenschutz und ethische Fragen im Umgang mit KI müssen reflektiert werden.
Schließlich erfordert die KI-getriebene Arbeitswelt eine hohe Adaptionsfähigkeit. Da sich Berufsbilder stetig wandeln, müssen Menschen bereit sein, kontinuierlich zu lernen und sich neue Technologien anzueignen. Gleichzeitig gewinnen „Human Skills“ wie Kreativität, emotionale Intelligenz und Führungsfähigkeit an Bedeutung, da sie nicht einfach durch KI ersetzt werden können. Wer diese Fähigkeiten entwickelt, ist bestens für die Zukunft gerüstet und kann KI als Chance nutzen, statt sie als Bedrohung zu sehen.
Das "P21 Framework for 21st Century Learning" bereitet Lernende auf die Herausforderungen der modernen Welt vor. Um diese Kompetenzen und Fähigkeiten nachhaltig zu vermitteln, sind die folgenden Unterstützungssysteme essenziell: Standards und Bewertungen, Curriculum und Unterricht, professionelle Weiterbildung, Lernumgebungen sowie Führung und Politik.
Auch für diese Bereiche gilt es, die KI Entwicklungen zu berücksichtigen und sie in das Grundgerüst dieser Matrix mit einzubauen. Die Support Systems des P21 Frameworks müssen weiterentwickelt werden, um KI nicht nur als Werkzeug, sondern als integralen Bestandteil der Bildung zu etablieren. Ziel ist es, Lernende nicht nur auf eine KI-gestützte Zukunft vorzubereiten, sondern sie aktiv in deren Gestaltung einzubinden. Die Herausforderung liegt nicht mehr in der Frage nach der Notwendigkeit dieser Anpassungen, sondern in ihrer schnellen und sinnvollen Umsetzung.
KI-Integration in Curriculum und Unterricht
Neben klassischen Fächern müssen Lernende Datenkompetenz, den kritischen Umgang mit KI-generierten Inhalten und projektbasiertes Arbeiten mit KI erlernen. KI-Tools sollten interdisziplinär eingesetzt werden, um sie in Naturwissenschaften, Mathematik oder Sozialwissenschaften praxisnah zu nutzen. Lernende sollten zudem befähigt werden, eigene KI-Modelle zu entwickeln und bestehende Systeme zu evaluieren.
Professionelle Weiterbildung für Lehrkräfte
Lehrkräfte benötigen spezifische Schulungen, um KI sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Hierzu zählen KI-gestützte Lehrerfortbildungen, die adaptive Lernplattformen nutzen, sowie Trainings zur ethischen KI-Nutzung im Unterricht. Der Austausch in kollaborativen Lernnetzwerken kann helfen, Best Practices für den Einsatz von KI in Schulen zu entwickeln.
Moderne Lernumgebungen für eine digitale Zukunft
Digitale Technologien und hybride Lernräume müssen gezielt ausgebaut werden. Dazu gehören KI-gestützte Lernplattformen, die individuelles Lernen fördern, sowie virtuelle Assistenten und automatisierte Tutoren. Gleichzeitig sind Datenschutz und Cybersicherheit essenziell, um sichere digitale Lernräume zu schaffen.
Leadership und Policy: Bildungspolitische Weichenstellung für KI
Schulen benötigen eine klare KI-Strategie, die die Integration von KI in den Unterricht fördert und Lehrkräfte unterstützt. Zudem müssen Kooperationen mit Unternehmen und Hochschulen verstärkt werden, um Lernenden praxisnahe Einblicke in KI-Anwendungen zu ermöglichen. Klare Regulierungen zur KI-Nutzung in Bildungseinrichtungen sind notwendig, um ethische und datenschutzrechtliche Standards zu sichern.
Glücklicherweise sind fast alle der "traditionellen" Kompetenzen aus diesem Framework in die allermeisten Bildungspläne der Bundesländer eingearbeitet. Viele motivierte und engagierte Lehrkräfte kümmern sich Tag für Tag darum, dass die Lernenden ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterentwickeln. Verbesserungspotential liegt noch darin, dass es häufig "gemütlich" ist, sich auf die einfach zu vermittelnden Fähigkeiten zu fokussieren und das Gesamtbild des Framework etwas außer acht zu lassen. Das bedeutet, Lehrkräfte sollten immer wieder mal den Blick über die 4K-Kompetenzen hinausschweifen lassen und auch ein paar der wichtigen anderen Kompetenzen in den Unterricht einbauen. Unbedingt erforderlich ist es, sich der Bedeutung der aktuellen Entwicklungen im Bereich "Künstliche Intelligenz" bewusst zu werden, damit auch die diesbezüglichen Kompetenzen bald in den Unterricht Eingang finden.
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